Geschichte

Der Chorverband Steiermark wurde als "Steirischer Sängerbund" 1862 auf der Basis eines erstarkenden Kulturbewusstseins des Bürgertums gegründet. Zu Beginn hatte er 18 Mitgliedschöre mit über 500 Sängern. Im Jahre 1863 veranstaltete er das erste große Sängerfest in der Monarchie. 1875 wurde ein Archiv angelegt.

Im Jahre 1893, dem 30. Bestandsjahr, zählte der Sängerbund bereits 75 Vereine mit 1904 Sängern.

1902 veranstaltete er das VI. Bundesfest des Deutschen Sängerbundes, zu dem über 15.000 Sänger nach Graz kamen. Dazu wurde für sechs Tage eine Halle auf dem Messegelände aufgebaut.

Während des 1. Weltkrieges bildeten die Männer, die keinen Heeresdienst leisteten, einen Chor, der zugunsten von Wohlfahrtsorganisationen und Spitälern auftrat.

1920 fand die erste Hauptversammlung seit 11 Jahren statt, bei der festgestellt werden musste, dass 21 südsteirische Vereine "dem Bund entrissen" worden waren und weitere 12 dem Reichsverband der Arbeitersänger beigetreten waren.

1927 waren 190 Vereine und damit 7000 Sänger Mitglied.

Die wirtschaftlich schlechten 30er Jahre brachten den Sängerbund in eine finanzielle Zwangslage. Außerdem spielte die Politik auch in den Reihen der Sänger eine arge Rolle.

Mit dem Anschluss Österreichs an Deutschland wurde auch der Sängerbund in "Sängerkreis Steiermark" umbenannt und ihm zugleich die Eigenständigkeit genommen. Je länger der Krieg dauerte, desto geringer wurde die sängerische Tätigkeit.

1946 fand die Neugründungs-Versammlung statt, 1949 folgte die des Österreichischen Sängerbundes, zu dessen Mitbegründern die Steiermark gehört.

Zum hundertjährigen Jubiläum Im Jahre 1962 gehörten wieder 6000 Aktive dem Steirischen Sängerbund an.

 1987 wurde in Bad Gleichenberg das 125jähre Bestehen gefeiert, bei dem auch Gastchöre aus den Bundesländern und Ungarn mit ihren Liedern die dortige Parklandschaft erfüllten.

Anfang 2000 wurde die A-capella-Competition "Vokal.Total" initiert. Der Wettbewerb für Pop- und Jazz-Vokalgruppen wurde innerhalb weniger Jahre zum Wichtigsten seiner Art in Europa und zog seitdem viele Spitzenensembles aus aller Welt nach Graz.

 2004 wurde der steirische Landesjugendchor "Cantanima" gegründet.

 Das Projekt "Styria Cantat" brachte ab 2007 Kinder- Jugend- und Erwachsenenchöre mit zeitgenössischen Chor-Komponisten in Kontakt.

 2011 wurde in Zusammenarbeit mit dem Steirischen Landeschulrat das vokale Gütesiegel "Meistersinger" geboren, das seither alljährlich nachhaltig geführte Schulchöre auszeichnet und vor den Vorhang holt.

 2012 wurde anlässlich des 150jährige Bestandsjubiläum das sehr erfolgreiche Liederbuch "Der Steirer liebste Lieder" herausgebracht.

 Im Jahr 2013 wurde beschlossen den Namen von Sängerbund zu Chorverband Steiermark zu ändern.

 2014 wurde - angeregt durch internationale Chorfestivals, die 2008 und 2011 in Graz stattfanden - die Festivalserie "Voices of Spirit" aus der Taufe gehoben. Das Festival hat sich als jährliche Hauptveranstaltung des Chorverbandes etabliert und findet inzwischen auch internationale Beachtung.

Das Chorevent "Lange Nacht der Chöre" ist inzwischen ebenfalls Teil des Festivals. 

 Von 2013 bis 2018 feierte "Opus Styriae" große Erfolge. Das Gemeinschaftsprojekt mit dem Steirischen Blasmusikverband brachte dank Neukompositionen von elf steirischen Komponisten SängerInnen und BlasmusikerInnen näher zueinander.

 Die Coronajahre 2020 -2021 waren auch für die Chöre sehr schwierige Zeiten. Der Chorverband versuchte in der Zeit, die Chöre durch kompetente Rechtsinformationen und Tipps für eine mögliche Proben- und Konzerttätigkeit bestmöglich zu unterstützten.

 2021 wurde mit "Future of Voices" ein eigenes Kinder- und Jugendchorförderprogramm auf die Beine gestellt.